🕊️💖 Über Tod, Leben und Sterben
Seit 2001 trage ich eine schwere Krankheit mit mir. Doch statt im Tod Erlösung zu suchen, begab ich mich mitten im Leben auf eine tiefgehende Suche nach Frieden und Sinn.
Mein persönliches Zitat lautet:
„Ich fürchte nicht den Tod, sondern das Leben.“
„Erlösung finden im Hier und Jetzt, um sie nicht erst im Tod erhoffen zu müssen.“
Leiden als Tor zur Wandlung, das bewusste Sterben im Leben, bevor der Körper stirbt.
Genau dort liegt die Essenz meines Blogs.
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🌿 Einleitung: Zwischen Leben und Tod – und das, was bleibt
Ich habe nie geglaubt, dass ich mich einmal so intensiv mit dem Tod beschäftigen würde.
Doch manchmal ruft das Leben uns auf ungewöhnliche Weise – durch Krankheit, durch Angst, durch die Ahnung, dass nichts bleibt, wie es war.
Ich habe gelernt:
Der Tod ist kein Fremder. Er lebt still in uns, im Loslassen, im Ende eines Traums, in jeder Nacht, die vergeht.
Und vielleicht beginnt wahres Leben dort, wo wir aufhören, es festhalten zu wollen.
Ich fürchte nicht den Tod, sondern das Leben, wenn es mir zu viel abverlangt.
Ich fürchte das Leiden, das mich lähmt, das mich in einen Körper sperrt, der nicht mehr kann.
Und doch ahne ich: Erlösung geschieht nicht nachher, sondern jetzt – mitten in diesem zerbrechlichen Dasein.
In der Bibel steht:
„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht.“ (Joh 12,24)
Vielleicht bedeutet das:
Nicht der Tod ist das Ende, sondern das Tor.
Das Sterben – innerlich, äußerlich, leise oder laut – kann zum Ort der Gnade werden.
Vielleicht ist genau dazwischen, zwischen Leben und Tod, der Raum, in dem die Seele lernt zu atmen.
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✨ Was bleibt dazwischen?
Es gibt Momente, in denen das Leben stillsteht.
Zwischen Diagnose und Hoffnung.
Zwischen Schmerz und Stille.
Zwischen einem Atemzug, der geht – und einem, der vielleicht nicht mehr kommt.
In diesen Zwischenräumen geschieht etwas, das Worte kaum tragen können.
Die Welt scheint sich zurückzuziehen, und das, was bleibt, ist das, was wir oft übersehen: reine Gegenwart.
Kein Gestern, kein Morgen – nur dieses Jetzt, das atmet, auch wenn wir es kaum spüren.
Ich glaube, dort, in diesem Dazwischen, wohnt Gott.
Nicht nur im Himmel, nicht nur am Ende – sondern mitten in unserer Zerbrechlichkeit.
Wenn alles andere zu viel wird, bleibt Seine Nähe leise, unscheinbar, aber real.
„Seid still und erkennt, dass ich Gott bin.“ (Psalm 46,11)
Vielleicht ist dieses Dazwischen der Ort, an dem die Seele sich erinnert:
Sie ist nicht der Körper.
Nicht die Krankheit.
Nicht die Angst.
Sie ist das Licht, das beides betrachtet – das Leben und das Sterben – und beide segnet.
Und manchmal, wenn der Schmerz groß wird, öffnet sich in uns eine andere Tür.
Keine, die wegführt, sondern eine, die hineinführt –
in die Tiefe, wo Frieden ist, jenseits aller Fragen.
Dort, wo Gott kein Wort braucht, um da zu sein.
Vielleicht ist das, was bleibt, nicht zwischen Leben und Tod –
sondern in uns.
Die stille Ahnung: Ich bin getragen.
Ich darf loslassen, ohne verloren zu gehen.
Ich darf atmen, ohne kämpfen zu müssen.
Ich darf einfach sein.
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💫 🌑 Das Leiden als Lehrmeister
Es gibt Wege, die wir nie gewählt hätten – und gerade sie führen uns zu Gott.
Leiden ist kein Geschenk, aber es kann ein Lehrer sein.
Nicht, weil Schmerz „gut“ wäre, sondern weil er uns an Orte führt, an die wir sonst niemals schauen würden.
Ich habe gelernt: Wenn alles um mich zerbricht, kann etwas in mir heil werden, das ich zuvor nicht kannte.
Es ist, als würde die Seele durch die Risse atmen.
Dort, wo ich mich ohnmächtig fühle, fließt etwas Größeres – eine stille Gnade, die nicht fragt, ob ich stark bin.
„Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“ (2. Korinther 12,9)
Diese Worte haben mich lange irritiert.
Wie kann Schwäche ein Ort der Stärke sein?
Erst im Erleben, im eigenen Zerbrechen, habe ich verstanden:
Nicht ich muss stark sein – das Leben selbst trägt mich.
Leiden kann entblößen, aber es kann auch befreien.
Es nimmt uns Schichten, Sicherheiten, Masken.
Was bleibt, ist das Wesentliche – das Herz, das noch immer schlägt, das liebt, das hofft, selbst wenn alles dunkel ist.
Im tibetischen Denken heißt es, dass Schmerz eine Gelegenheit ist, das Herz zu öffnen – nicht, um zu leiden, sondern um Mitgefühl zu lernen.
In der Bibel begegnet uns dieselbe Wahrheit in anderen Worten:
„Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden.“ (Matthäus 5,4)
Leid kann uns bitter machen – oder weich.
Es kann Mauern bauen – oder sie einreißen.
Und vielleicht ist genau das die leise Einladung:
Nicht zu verstehen, warum es geschieht, sondern wie wir darin lieben können.
Denn in jedem Schmerz liegt eine heilige Möglichkeit:
Die Liebe nicht aufzugeben.
Sich selbst nicht zu verlieren.
Und im tiefsten Tal noch zu flüstern:
„Hier bin ich, Herr – halte mich.“
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🌤️ Die Hingabe – Frieden finden im Loslassen
Es gibt Momente, in denen wir nichts mehr tun können.
Kein Kämpfen hilft, kein Denken, kein Wollen.
Das Leben verlangt nur noch eines:
Lass los.
Doch wie lässt man los, wenn man Angst hat?
Wie vertraut man, wenn alles in einem festhält?
Ich habe gelernt, dass Hingabe nichts mit Aufgeben zu tun hat.
Aufgeben ist Bitterkeit – Hingabe ist Liebe.
Sie sagt nicht: Ich will nicht mehr leben.
Sie flüstert: Ich vertraue, auch wenn ich nicht weiß, wohin.
„In deine Hände lege ich meinen Geist.“ (Lukas 23,46)
Diese Worte Jesu am Kreuz sind für mich keine letzten Worte,
sondern der Beginn von Frieden.
Denn wer sich hingibt, fällt nicht ins Nichts –
er fällt in die Hände Gottes.
Im tibetischen Denken wird dieser Moment als Übergang verstanden:
der Punkt, an dem der Geist erkennt, dass er größer ist als das, was stirbt.
In der Stille der Hingabe wird der Tod nicht besiegt –
aber er verliert seine Macht.
Loslassen bedeutet nicht, dass wir nichts mehr lieben dürfen.
Es heißt nur, dass wir das Leben nicht mehr festhalten müssen,
um es zu ehren.
Vielleicht ist Hingabe die tiefste Form von Glauben:
das Wissen, dass alles, was geschieht, Teil eines größeren Atems ist.
Und dass wir – selbst im Fallen – gehalten sind.
Manchmal geschieht Hingabe ganz unscheinbar.
In einem stillen Gebet.
In einem tiefen Atemzug.
In der Erkenntnis:
Ich bin nicht allein.
Ich darf ruhen.
Ich darf einfach sein.
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💖 Die Liebe, die bleibt
Wenn alles vergeht – was bleibt?
Nicht der Körper, nicht die Zeit, nicht das, was wir besitzen.
Nur eines überdauert jede Grenze: Liebe.
Sie ist das leise Licht, das uns durch alles trägt – durch Geburt, durch Verlust, durch Tod.
Liebe ist die Sprache, die selbst das Schweigen versteht.
Sie ist kein Gefühl, das kommt und geht,
sondern das göttliche Band, das uns verbindet – mit allem, was war, ist und sein wird.
„Die Liebe hört niemals auf.“ (1. Korinther 13,8)
Ich glaube, wenn die Seele sich vom Körper löst,
nimmt sie nichts mit –
außer dem, was sie geliebt hat.
Nicht die großen Taten,
sondern die stillen Gesten: ein Blick, ein Wort, ein Moment des Mitgefühls.
Liebe ist die Spur, die Gott in uns hinterlässt,
damit wir uns erinnern, woher wir kommen.
Und vielleicht ist Sterben nichts anderes,
als in diese Liebe zurückzukehren.
In der tibetischen Lehre heißt es, dass das Licht, das man im Moment des Todes erkennt,
das eigene wahre Wesen ist – reines Bewusstsein, reine Liebe.
In der Bibel klingt dieselbe Wahrheit:
„Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ (1. Johannes 4,16)
Vielleicht also stirbt niemand wirklich.
Vielleicht verwandelt sich nur die Form,
während das, was wir wirklich sind, heimkehrt in das Herz, aus dem wir kamen.
Und hier, im Leben, dürfen wir schon üben, diese Liebe zu leben:
indem wir vergeben,
indem wir mitfühlen,
indem wir einander ansehen und sagen:
„Ich sehe dich – nicht deinen Körper, nicht deine Angst,
sondern das Licht in dir.“
Das ist die Liebe, die bleibt.
Sie ist das Einzige, das nie stirbt.
Und vielleicht ist sie – leise, unscheinbar, unendlich –
die Antwort auf alles.
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🌅 Vom Leben gesegnet – vom Sterben umarmt
Ich habe lange geglaubt, dass das Leben gegen mich kämpft,
wenn es mir Schmerz schickt.
Doch nun spüre ich: Es wollte mich nur wachrütteln –
wach für das Wesentliche.
Der Tod war für mich immer eine Grenze,
ein schwarzer Punkt hinter allem.
Doch inzwischen sehe ich ihn eher als Komma,
als eine sanfte Pause in einem unendlichen Satz.
Das Leben segnet uns nicht nur, wenn es leicht ist.
Es segnet uns auch im Verlust, im Zweifel, im Unverständlichen.
Denn jedes Lachen, jede Träne, jede Umarmung
ist Teil einer größeren Geschichte.
Und der Tod?
Er ist nicht der Feind.
Er ist der große Heimbringer.
Er erinnert uns daran, dass wir nicht nur Körper sind,
sondern Seelen, die für eine Zeit lang Gestalt angenommen haben.
„Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit.“ (Psalm 121,8)
Vielleicht ist das die größte Gnade:
dass wir im Leben schon lernen dürfen zu sterben –
nicht, um zu verschwinden,
sondern um ganz da zu sein.
Sterben, bevor der Körper es tut –
das heißt:
Altes loslassen,
Angst wandeln,
das Herz öffnen.
Und wenn am Ende der Weg zu Ende scheint,
öffnet sich vielleicht ein neues Tor –
nicht in die Dunkelheit,
sondern ins Licht.
Dort, wo keine Trennung mehr ist.
Wo alles Sein zu einem Atem wird.
Wo Gott uns nicht fragt, wer wir waren,
sondern uns einfach anlächelt und sagt:
„Willkommen zu Hause.“
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🌸 Nachwort
Dieser Blog ist kein Ratgeber und keine Antwort.
Er ist ein Gebet – geflüstert zwischen den Welten.
Ein Dank an das Leben, das mich gelehrt hat,
wie zerbrechlich und doch heilig jeder Moment ist.
Ein Dank an den Tod, der mich erinnert,
wie wertvoll jedes Jetzt ist.
Und ein Dank an die Liebe,
die alles zusammenhält,
wenn ich selbst es nicht kann.
Vielleicht wirst du, der das liest,
dich in manchen Zeilen wiederfinden.
Vielleicht wirst du spüren,
dass auch dein Herz diesen stillen Ruf kennt.
Dann weißt du:
Du bist nicht allein.
Wir gehen alle denselben Weg –
vom Leben gesegnet,
vom Sterben umarmt,
von der Liebe getragen. 🥀
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Wenn du dich in meinen Worten wiederfindest und Lust hast, gemeinsam einen Weg zu entdecken, der dich im Leben stärkt, dann melde dich gern bei mir. Und keine Sorge: Termine gibt’s ganz ohne Warteschleifenmusik!
Ich freue mich darauf, dich kennenzulernen und dich auf deinem Weg zu begleiten.
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